Bauland ist in der Schweiz ein immer geringer werdendes Gut und immer mehr bestehende Liegenschaften werden zum Kauf angeboten. Da stellt sich die Frage, ob anstelle eines Neubaus ein Altbau mit entsprechender Sanierung nicht eine bessere Alternative wäre. Da aber mehr als die Hälfte der Schweizer Immobilien gegen 50 Jahre alt sind, sollte dieser Schritt gut überlegt sein. Lohnt sich der Kauf eines Altbaus mit einer allenfalls umfassenden Sanierung oder soll der Altbau nicht besser als Abbruchobjekt gelten, um einem individuellen Neubau Platz zu machen.

Ein Altbau hat sicherlich seinen Charme und ist oft an einer zentralen und schönen Lage platziert, wo kein freies Bauland mehr verfügbar ist. Doch eine Sanierung steht und fällt mit der vorhandenen Bausubstanz eines Hauses. Wenn das bestehende Mauerwerk intakt ist und die gegebenen Räumlichkeiten den Wünschen entspricht, ist eine Renovation mit kleineren Umbauten meist günstiger und schneller durchzuführen. Zudem verfügen Altbauten häufig über einen eigenen Garten, der oftmals über Jahrzehnte gewachsen ist und dessen Erhalt sich lohnen kann.

Was aber die grosse Tücke einer Sanierung darstellt, sind die gestalterischen und energetischen Grenzen eines alten Gebäudes. Oft sind Raumvergrösserungen und Raumänderungen aus statischen Gründen nicht möglich. In den meisten Fällen ist eine komplette energetische Sanierung gesetzlich notwendig, um die vorgeschrieben Werte erreichen zu können. Das bedeutet, dass die Gebäudehülle (Fassade und Dach) zusätzlich gedämmt werden muss und die Fenster, wie auch die Heizung muss ausgetauscht werden. Die bestehende Elektrik und Leitungsführungen stellen meist ein weiteres grosses und kostenintensiven Manko dar. Zu guter Letzt ist eine Asbest-Sanierung nicht selten notwendig. Die so entstehenden Kosten sind meist erst nach einer professionellen und intensiven Abklärung mit Untersuchungen abzuschätzen. Was dann aber während der Bauphase noch alles zum Vorschein kommt und saniert oder ersetzt werden muss, kann vorher niemand genau eruieren.

Wenn also beim Altbau zu viele Eingriffe notwendig sind, er keinen historischen Wert oder übermässigen Charm hat, ist ein Abbruch mit Neubau meist die bessere und schlussendlich günstigere Alternative zur Sanierung.

Bei einem Neubau geniesst der Bauherr den Vorteil der freien Raumgestaltung. Das komplette Design kann individuell und nach eigenem Wunsch gestaltet werden. Auch in Bezug auf Energieeffizienz und Haustechnik erfüllt ein Neubau die geltenden Standards. Diese Freiheiten nehmen aber auch mehr Planungs- und Bauzeit in Anspruch. Auch die somit verbundene Entscheidungsvielfalt kann schnell mal überfordern.

Einer der grössten Nachteile bei einem Neubau sind die Kosten. Diese lassen sich nicht wie bei einer Sanierung in zeitliche Etappen einteilen, sondern müssen innerhalb kürzester Zeit beglichen werden und werden auch nicht steuerlich begünstigt. Somit steht der finanzielle Aspekt klar im Vordergrund.

Ob eine Sanierung oder ein Neubau die bessere Wahl ist, weiss man somit erst nach einer gut durchdachten und geplanten Vorstudie.